öfb© GEPA öfbOhne Fußball-Nachwuchs kein Nationalteam. Der ÖFB reagiert auf sinkende Kicker-Zahlen, stellt den Kinderfußball auf neue Beine. Ein Überblick.Zu viele Kinder und Jugendlich verlieren zu früh den Spaß am Kicken, hängen die Schuhe daher bereits vor einer möglichen Karriere an den Nagel. Im Detail: Von 110.000 Nachwuchs-Spielern in Österreich hört mehr als die Hälfte vor dem 18. Geburtstag auf. Jedes vierte Kind verliert man bereits innerhalb des ersten Jahres nach Vereinseintritt wieder. Das berichtet Stefan Gogg, der Leiter der Abteilung Breitenfußball im ÖFB, am Dienstag bei einem Medientermin.

Der Fußball-Verband setzt sich zum Ziel, diese Zahlen zu verbessern – und reformiert ab kommender Saison den Kinderfußball. Und zwar im großen Stil.

Kleinere Teams

In U13-Mannschaften kicken aktuell elf Spieler gegen elf andere. Ab Sommer heißt es dann neun gegen neun. Bei der U11 sind es sieben gegen sieben, bei der U7 nur noch drei gegen drei statt bisher fünf gegen fünf. Auch die Größe der Spielfelder wird entsprechend angepasst. Dank der Umstellung sollen alle Youngsters wesentlich mehr Ballkontakte haben, die Berechnungen gehen von rund 60 Prozent aus. Auch die Dribblings und Torabschlüsse schnellen in die Höhe. Das steigert den Spaß am Sport.

Viertel und Drittel statt Hälften

Um mehr (allen) Kindern die Chance zu geben, eingesetzt zu werden, ändert der ÖFB die Zeitnehmung. In der U9 und U10 gibt es künftig keine zwei Halbzeiten mehr, sondern Viertel. Von der U11 bis zur U13 sattelt man wie im Eishockey auf Drittel um.

Tabelle wird abgeschafft

Bis zur U12 gibt es künftig keine offizielle Tabelle mehr. “Wir wollen die individuelle Entwicklung anstelle eines Tabellenplatzes in den Fokus stellen”, erklärt Gogg.

Weniger Kopfbälle

Britische Studien lassen den Schluss zu, dass sich intensives Kopfballspiel negativ auf die Gehirnleistung auswirken kann, Demenz fördert. Deshalb schafft der ÖFB bis zur U10 die Standardsituationen ab. Sprich: Abstöße, Ecken und Freistöße werden künftig eingepasst oder eingedribbelt. “Das fördert den Spielfluss”, sagt Gogg.

Auf alle Beteiligten kommen spannende Zeiten zu. Sämtliche Nachwuchsleiter werden in den kommenden Wochen vom ÖFB und den Landesverbänden via Workshops über die Neuerungen aufgeklärt.